Archäologen haben in einem Bergwerk bei Salzburg einen über 2000 Jahre alten Kinderschuh entdeckt, was auf mögliche Kinderarbeit in der Vergangenheit hinweisen könnte. Der gut erhaltene Kinderschuh, der etwa der heutigen Schuhgröße 30 entspricht und von einem Kind im Alter zwischen fünf und sieben Jahren getragen wurde, wurde bei Ausgrabungen am Dürrnberg nahe Salzburg gefunden. Dieser bemerkenswerte Fund bietet einen seltenen Einblick in das Leben der Bergarbeiter aus der Eisenzeit, da organische Materialien normalerweise im Laufe der Zeit zerfallen. Die salzhaltige Umgebung im Dürrnberg trug jedoch dazu bei, den Schuh und andere Überreste zu konservieren.
Neben dem Schuh wurden auch Reste einer Schnürung gefunden, die Einblicke in die Art und Weise bieten, wie die Schuhe damals gebunden wurden. Die Machart des Schuhs deutet darauf hin, dass er im zweiten Jahrhundert vor Christus gefertigt wurde. Darüber hinaus wurden weitere Relikte, darunter eine hölzerne Schaufel und Fellreste mit Schnürung, entdeckt, die möglicherweise zu einer Kopfbedeckung gehörten.
Die Forscher werten diesen Kinderschuh als Beleg für die Anwesenheit von Kindern in den Bergbaustollen. Die Geschichte der Kinderarbeit im Bergbau ist leider keine neue Erscheinung und zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Auch heute sind weltweit noch etwa 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen, obwohl strenge Gesetze den Schutz der Kinder und den Zugang zur Bildung fördern sollen.
In der Vergangenheit waren Kinder oft als billige Arbeitskräfte gefragt, da ihre Körpergröße es ihnen ermöglichte, in engen Bergbauschächten zu arbeiten, wo Erwachsene keinen Platz hatten. Dies führte dazu, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen konnten und ihr Leben in gefährlichen und gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen verbrachten. Erst im 19. Jahrhundert begannen europäische Staaten, die Kinderarbeit einzuschränken, doch in einigen Bereichen wie der Landwirtschaft war sie bis in die 1960er Jahre erlaubt.
Quelle: https://www.morgenpost.de/vermischt...inderschuh-bergwerk-oesterreich-verdacht.html
