Jaq
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Ich habe dieses Foto heute auf Facebook gefunden:
Das Foto zeigt einen ehemaligen "Notstollen", ein Luftschutzbunker in der Duisburger Tunnelstraße der dort in den Bahndamm gebaut wurde. Duisburg wurde während des 2. Weltkriegs mehr als 300 mal von Bombern angeflogen. So auch am 14. Oktober 1944. An diesem Tag wurde Duisburg Ziel des größten Luftangriff des 2. Weltkriegs.
Der Befehl hierzu stammte vom 13. Oktober. Das Oberkommando der Königlichen Luftwaffe forderte darin 2500 Flugzeuge an, zusätzlich war die Achte US-Luftflotte involviert um das Ruhrgebiet und das Saargebiet anzufliegen. Die südliche Stoßrichtung übernahmen die Amerikaner mit 1251 Bombern.
Die Briten flogen 3 Ablenkungsflüge um die deutsche Luftabwehr zu irritieren. 12 deutsche Abwehrjäger erkannten die gewaltige Übermacht der Briten und drehten ab. Um 8:35 Uhr erreichten die 1061 Bomber das Stadtgebiet. Bis um 9:15 hat jeder Bomber seine 4 Tonnen Bombenlast abgeworfen.
Besonders tragisch war der Umstand das einige der abgeworfenen Bomben Zeitzünder enthielten, sodass diese erst während den Bergungsarbeiten explodierten. In der folgenden Nacht kamen nochmal 1065 Bomber: Die ersten um 1:20 Uhr, die zweite Welle um 3:30 Uhr.
An diesem Tag wurde der Notstollen in der Tunnelstraße direkt getroffen. Dieser Treffer zerstörte den Bunker so sehr, dass 22 Leichen nicht geborgen werden konnten. Eine Zeitzeugin erzählt von ihrem Vater, der während den Bergungsarbeiten am Bunker anwesend war: „Der war kreidebleich, als er nach Hause kam“, so ihr Bericht. Die Bombe sei direkt in den Stollen eingeschlagen, „und die Menschen waren total zerfetzt und die Helfer sind kniehoch durch das Blut und die sterblichen Überreste gewatet“. Es wurde Kalk gestreut um u.a. Gerüche zu binden, die Leichen durch einen Priester gesegnet und der Bunker für immer vermauert.
In der Nähe des Bunkers gibt es eine Gedenktafel die an die inzwischen offiziell eingerichtete Kriegsgrabsstätte erinnert:
Die Inschrift der Gedenktafel:
Hier ruhen seit dem Bombenangriff 14.10.1944
Zum Gedächtnis!
Und plötzlich wird im April 2021 dieser Bunker wieder freigelegt. Es ist noch nicht bekannt ob dies absichtlich oder versehentlich während Bauarbeiten geschehen ist und wie nun weiter verfahren wird. Ich werde jedoch an dem Thema dran bleiben und hier weiter berichten.
Das Foto zeigt einen ehemaligen "Notstollen", ein Luftschutzbunker in der Duisburger Tunnelstraße der dort in den Bahndamm gebaut wurde. Duisburg wurde während des 2. Weltkriegs mehr als 300 mal von Bombern angeflogen. So auch am 14. Oktober 1944. An diesem Tag wurde Duisburg Ziel des größten Luftangriff des 2. Weltkriegs.
Der Befehl hierzu stammte vom 13. Oktober. Das Oberkommando der Königlichen Luftwaffe forderte darin 2500 Flugzeuge an, zusätzlich war die Achte US-Luftflotte involviert um das Ruhrgebiet und das Saargebiet anzufliegen. Die südliche Stoßrichtung übernahmen die Amerikaner mit 1251 Bombern.
Die Briten flogen 3 Ablenkungsflüge um die deutsche Luftabwehr zu irritieren. 12 deutsche Abwehrjäger erkannten die gewaltige Übermacht der Briten und drehten ab. Um 8:35 Uhr erreichten die 1061 Bomber das Stadtgebiet. Bis um 9:15 hat jeder Bomber seine 4 Tonnen Bombenlast abgeworfen.
Besonders tragisch war der Umstand das einige der abgeworfenen Bomben Zeitzünder enthielten, sodass diese erst während den Bergungsarbeiten explodierten. In der folgenden Nacht kamen nochmal 1065 Bomber: Die ersten um 1:20 Uhr, die zweite Welle um 3:30 Uhr.
An diesem Tag wurde der Notstollen in der Tunnelstraße direkt getroffen. Dieser Treffer zerstörte den Bunker so sehr, dass 22 Leichen nicht geborgen werden konnten. Eine Zeitzeugin erzählt von ihrem Vater, der während den Bergungsarbeiten am Bunker anwesend war: „Der war kreidebleich, als er nach Hause kam“, so ihr Bericht. Die Bombe sei direkt in den Stollen eingeschlagen, „und die Menschen waren total zerfetzt und die Helfer sind kniehoch durch das Blut und die sterblichen Überreste gewatet“. Es wurde Kalk gestreut um u.a. Gerüche zu binden, die Leichen durch einen Priester gesegnet und der Bunker für immer vermauert.
In der Nähe des Bunkers gibt es eine Gedenktafel die an die inzwischen offiziell eingerichtete Kriegsgrabsstätte erinnert:
Die Inschrift der Gedenktafel:
Hier ruhen seit dem Bombenangriff 14.10.1944
Dienstgrad | Name | Vorname | Geburtsdatum | Todesdatum |
ENGELN | Katharina | 02.05.1879 | 14.10.1944 | |
FEICKS | Heinrich | 06.03.1903 | 14.10.1944 | |
HÄDICKE | Claus-Harald | 25.03.1940 | 14.10.1944 | |
HÄDICKE | Rudi-Siefried | 20.03.1943 | 14.10.1944 | |
HÄDICKE geb. MAUZICK | Karola | 20.04.1910 | 14.10.1944 | |
HELLWIG | Käthe | 12.11.1932 | 14.10.1944 | |
HEUCHMER geb. HIRTZ | Anna-Maria | 04.08.1821 | 14.10.1944 | |
HÖLSCHER | Johannes | 10.11.1907 | 14.10.1944 | |
HÖLSCHER geb. THOMMES | Susanne | 04.10.1910 | 14.10.1944 | |
KAUWENHOFEN | Hubert | 30.05.1883 | 14.10.1944 | |
LIEBOLD | Kurt | 14.12.1896 | 14.10.1944 | |
LIMPRECHT | Albert | 30.09.1909 | 14.10.1944 | |
LINS | Josef | 27.02.1886 | 14.10.1944 | |
MATRAKA | Franz | 09.02.1867 | 14.10.1944 | |
Veips-Obgefr. | MEHR-HIRSCHEN | 14.10.1944 | ||
MOZEK | Heinz | 18.04.1929 | 14.10.1944 | |
ROBENS | Josef | 14.05.1930 | 14.10.1944 | |
SCHMIDT geb. FRAHN | Elisabeth | 13.05.1890 | 14.10.1944 | |
SYSNIK | Stefan | 30.08.1911 | 14.10.1944 | |
TEUBER | Alex | 20.04.1900 | 14.10.1944 | |
TREFFNER | Alfred | 14.10.1944 |
Zum Gedächtnis!
Und plötzlich wird im April 2021 dieser Bunker wieder freigelegt. Es ist noch nicht bekannt ob dies absichtlich oder versehentlich während Bauarbeiten geschehen ist und wie nun weiter verfahren wird. Ich werde jedoch an dem Thema dran bleiben und hier weiter berichten.