Esche I

Jaq

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Die Untertageverlagerung Esche I
Esche I ist auch unter den beiden Decknamen Doggerstollen oder Doggerwerk bekannt. Hier sollte ab Mai 1944 durch Häftlinge des KZ-Außenlagers Hersbruck eine Unterirdische Produktionsanlage mit einer Gesamtfläche von 100.000 Quadratmeter für BMW-Flugzeugmotoren entstehen.

Trotz dem massiven Einsatz von Zwangsarbeitern unter Menschenunwürdigen Bedingungen wurden bis Kriegsende lediglich 15.000 Quadratmeter von Esche I fertiggestellt. Das Tunnelsystem war 3,9 Kilometer lang. Nur 750 Meter davon wurden Betoniert. Insgesamt wurden dafür ca. 0,5 Millionen Kubikmeter Sandstein gebrochen. Mit der Produktion von Flugzeugmotoren wurde nie begonnen.
 
Die Anlage ist heute verschlossen und dient als Fledermausquatier. Für die Fledermäuse wurde in den verschlossenen Stollenmundlöchern Fluglöcher freigelassen.
Vor der Anlage befindet sich heute eine Gedenkstätte. Hier soll an die von KZ-Häftlingen erzwungene Schwerstarbeit erinnert werden.
Die Stollen gelten heute als Stark einsturzgefährdet. Aus diesem Grund sollen 10.000 Quadratmeter der Anlage mit einem Kostenaufwand von ungefähr 1,8 Millionen Euro verfüllt.

Auf Seite 70 des Buches Die Rolle der Untertageverlagerung in der Deutschen Rüstungsproduktion 1943-1945 befinden sich Informationen zur Untertageverlagerung Kranich. In dem Buch werden auch viele weitere Untertageverlagerungen wie beispielsweise Goldisch oder Bergkristall behandelt.
 
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